Die Geschichte des Kapuzinerklosters Ried reicht über 300 Jahre zurück. Damals kamen viele Fremdarbeiter aus dem Bergbau in die Region – und mit ihnen der Protestantismus. Um den katholischen Glauben zu erhalten, bestellte man im Jahr 1694 die Kapuziner ein. Sie waren in der Seelsorge sehr aktiv und gingen auf die Menschen zu, um sich mit deren Fragen nach Glauben und Leben auseinanderzusetzen.
2003 starb der letzte Pater Philipp Bock des Kapuzinerklosters Ried im Inntal. Das Kloster wurde aufgelassen und zum Verkauf angeboten. Der damalige Pfarrer und auch die Bevölkerung wollten eine Zweckentfremdung vermeiden und sprachen sich für den Erhalt des Klosters aus. Die Kaufsumme dafür konnte schließlich durch den Verkauf eines Pfarrpfründe-Grundstücks aufgebracht werden.
Der desolate Zustand des Kapuzinerklosters machte große Renovierungsarbeiten notwendig, die wiederum mit einem hohen Investitionsbudget verbunden waren. Erst als dieses durch weitere Grundstücksverkäufe und Erbschaftsspenden zum Großteil gedeckt wurde, begann 2018 die Revitalisierung des Kapuzinerklosters Ried, die bis 2022 andauerte.
Hinter den Klostermauern, wo einst die Kapuziner für den katholischen Glauben einstanden, ist nun mit der Pilgeroase im 1. Stock und dem Seminarraum und der Gemeinschaftsküche im Erdgeschoß ein Ort für alle Menschen entstanden. Eine spirituelle und geistliche Oase für alle, die weg von Leistung und Funktionalität, hin zu Ruhe und Besinnung streben.